GERÜSTUNG


Den Bauabschnitten entsprechend wurden beim Hauptturm, bei den Apsiden sowie den Haupt- und Seitenschiffen Fassadengerüste errichtet und wieder abgebaut. Teilweise mussten Durchstiegsfelder des Gerüsts eingehaust werden. Auch Passagengerüste schützten Passanten in den vergangenen Jahren.

Auch in der Glockenstube musste für die dortigen Arbeiten temporär ein Gerüst errichtet werden.

Auch im Inneren fanden Gerüstarbeiten statt, die für die Restaurierung der Fenster, die Behebung von Nässeschäden und die Reinigung der Orgel notwendig waren.


VERMESSUNG


Die Höhe der Turmspitze wurde exakt vermessen.


LEITERNAUFSTIEG


Um in Zukunft Wartungsarbeiten gesichert durchführen zu können, wurde im Turmhelm ein innenliegender Leiternaufstieg errichtet. Einen Bericht dazu findet man in der Zeitschrift Vertical.News, S. 8). Zu den Arbeiten entstand auch ein Spot im Zeitraffermodus.

Im August 2020 wurden zwei Höhensicherungsgeräte im Bereich der Glocken installiert, um beim Aufstieg zur Turmuhr eine Sicherung zu ermöglichen.


GLOCKENSTUBE


Hier erfolgte der Einbau neuer Schallläden und die Montage einer neuen elektronischen Läuteanlage. Außerdem wurde eine Sende- und Empfangsanlage für einen Mobilfunkbetreiber errichtet.


ELEKTROINSTALLATIONEN


Der gesamte Blitzschutz wurde erneuert, Baustromverteiler für die Dauer der Arbeiten zur Verfügung gestellt.

Der westseitige Hausanschlusses wurde stillgelegt, der Hausanschlusses im Apsisbereich erneuert. Außerdem fanden Installationsarbeiten in der Sakristei statt (IR-Paneele), Mängel beim Sicherungsverteiler wurden behoben, der Schaltschrank adaptiert, die Beleuchtung im Vorraum, in der Schmerzhaften Kapelle und unter der Orgelempore auf LED-Technologie umgerüstet.

Elektrotechnische Installationsarbeiten wurden auch für den Anschluss der Lüftungsflügel bei der Orgelempore durchgeführt.


SCHLOSSERARBEITEN


Firstreiter und Apsiskreuze wurden demontiert, restauriert und wieder montiert. Schlosserarbeiten waren auch bei den Handläufen, beim Geländer auf der Orgelempore sowie teilweise kleinere Arbeiten bei den Seiteneingängen erforderlich.

Außerdem wurde ein neuer Schaukasten errichtet, dessen Beleuchtung mit einem Photovoltaik-Modul betrieben wird.


MALERARBEITEN


Malerarbeiten waren an den Fensterlaibungen nach dem Einbau der restaurierten Fenster, bei den Wasserschäden im nördlichen Seitenschiff und im letzten Joch des Hauptschiffs erforderlich. Außerdem wurde auch der Vorraum nach der Demontage des Windfangs, die Sakristei und Kapelle neu ausgemalt.

Außen wurden diverse Metallteile, Dachausstiege, die Tür der Schmerzhaften Kapelle neu beschichtet.


TISCHLERARBEITEN


Sämtliche Außentüren, also die Portaltüren an der Westseite sowie der Seiteneingänge wurden restauriert. Auch die Altäre in den Querschiffen nach Abschluss der Fensterrestaurierung gereinigt. Auf der Orgelempore wurde das Holzgeländer ergänzt und eine Unterkonstruktion für das neue Metallgeländer hergestellt.


MOSAIKRESTAURIERUNG


Das renovierte Eingangsportal erstrahlt in neuem Glanz. Die Portaleingänge wurden ebenso wie die Mosaike in den Tympanonfeldern restauriert. Dafür wurden Mosaiksteine aus Venedig nachbestellt. Die Mosaike wurden entsalzt, Risse verfüllt, lockere Steine wurden ausgelöst und neu versetzt. Schmutzauflagen, die zum Erblinden des Mosaiks führten, konnten mit Skalpell und Radiergummis entfernt werden, sodass nun der natürliche Glanz wieder zum Vorschein kommt. Fotos finden Sie in der Bildergalerie von den Renovierungsarbeiten.
Die Entwürfe stammen vom Maler, Grafiker und Bühnenbildner Alfred Roller, Gründungsmitglied der Secession. Ein Artikel in Ausgabe 3/2017 der Breitenseer Pfarrzeitung macht sich auf die Spuren dieser Arbeiten ...


REINIGUNGSARBEITEN


Nicht nur außen wurde die Fassade nach Abschluss der Arbeiten gereinigt. Auch die Gesimse und Säulenkapitelle innen wurden vom Schmutz der Arbeiten und der vergangenen Jahrzehnte befreit. Auch die Dachböden wurden von Schutt und Sperrmüll gereinigt.


INSTALLATEURARBEITEN


Installationsarbeiten waren für das Bauwasser erforderlich. In der Sakristei wurde der Gasheizofens samt freiverlegter Gasleitung demontiert und ein E-Durchlauferhitzer samt neuem Waschbecken montiert. Auch im nördlichen Oratorium wurde ein alter Gasheizofen entfernt.

Installationsarbeiten waren auch bei der neuen Turmentwässerung am Hauptturm erforderlich.


FUNDAMENTSICHERUNG


An der Ostseite wurden zwei Strebepfeilern statisch saniert, nachdem sich Setzungsbewegungen am Fußpunkt der Strebepfeiler gezeigt hatten. Diese waren kein Akutereignis, vielmehr ist davon auszugehen, dass die Risse bereits seit Jahrzehnten in unveränderter Form vorliegen. Dennoch musste aus statischer Sicht hier dauerhaft saniert werden. Die Gewölbesicherung des Chorumgangs wurde mittels Aramidspannstäben und Epoxidharzinjektionen durchgeführt. Im Juli 2018 wurden noch 8 Kernbohrungen durchgeführt. Aufgrund der hohen spezifischen Lasten aus den Strebepfeilern, ergeben sich hohe Flächenpressungen an den Sohlflächen der Fundamente. Hier dominieren Tone und Schluffe den Bodenaufbau. Bei den Bohrungen stieß man in einer Tiefe von 2,8–3,0 und 5,0–6,50 m auch auf Zwischenlagen aus Sand. Diese Sande besitzen die Möglichkeit, Wasser zu transportieren bzw. durch die lockere Lagerung der Sandschichten geben diese bei Druckbeanspruchung nach und sind daher u. a. die Ursachen für Setzungsschäden. Als unterste Schicht stehen tragfähige Kiese an. In dieser Schicht „sitzen“ nun die hergestellten Kleinbohrpfähle auf. Durch die Überbrückung des Bodenaufbaues erreicht man nun eine Krafteinleitung direkt auf die tragfähige Kiesschicht. So sollen weitere Setzungen der Strebepfeiler verhindert werden. Nach den Fundamentbohrungen wurden die Bohrkerne im Sockelbereich wieder neu versetzt und verfugt.


HEIZUNGS- UND LÜFTUNGSSTEUERUNG


Installiert wurde auch eine neuen Heizungssteuerung, die nun eine stetige Beobachtung des Raumklimas ermöglicht


ORGELBAU


Am Palmsonntag 2019 wurde die Mauracher-Orgel in der Pfarrkirche nach der Reinigung wieder in Betrieb genommen. Die von Joseph Mauracher 1898 erbaute Orgel wurde 1956 von Ferdinand Molzer umgebaut. Dabei wurde die Orgel elektrifiziert und der Pedalumfang erweitert. 1996/97 erfolgte die Restaurierung und Rekonstruktion durch W. Walcker-Mayer, 2019 die Sanierung im Zuge der Kirchenrenovierung.
Fast das gesamte Pfeifenwerk wurde ausgebaut und außen und innen zerlegt und gereinigt, Stimmvorrichtungen in Ordnung gebracht, verbeulte Stellen und defekte Lötnähte repariert. Offene Fugen der Holzpfeifen wurden frisch verleimt. Eingesackte Pfeifenfüße erhielten neue, stabile Fußspitzen. Auch die Windladen wurden gründlich gereinigt, anschließend die Pfeifenstöcke wieder montiert. Die Lederscheiben der Transmissionsklappen wurden erneuert. Zusätzliche Hochraster und Holzquerstreben wurden eingebaut. Undichte Stellen an Kanälen und Bälgen wurden abgedichtet, Schimmel entfernt. Nach Fertigstellung der Arbeiten wurde die Orgel gestimmt. Neun Mitarbeiter der Fa. Walcker-Mayer waren an der Sanierung beteiligt. Rechtzeitig zum Palmsonntag erklingt die Orgel mit ihren vier Hängeventilladen mit 24 Registern und ihren 1113 Holz- und Metallpfeifen, von denen 55 im Prospekt für den Kirchenbesucher zu sehen sind.
Einen kleinen Film - dankenswerterweise zur Verfügung gestellt durch das Orgelbau-Unternehmen M. Walcker-Mayer - finden Sie unter https://www.dropbox.com/s/2euspt3ycj64r9d/Breitensee.MP4?dl=0


SONSTIGES


Die Möglichkeiten für eine Taubenabwehr wurden geprüft.

Am südlichen Turmanbau wurde an der Westseite eine Vorrichtung für ein Transparent montiert.

Für die (öffentliche) Turmuhr wurde eine neue Zuleitung errichtet.