RESTAURIERUNG DER HAGELSCHUTZGITTER UND HANDLÄUFE
BESTAND
An der Nord-, Ost und Südfassade ist vor jedem Glasfenster ein Schutzgitter vorgeblendet. Diese Gitter dienen als allgemeiner Schutz für die knapp dahinterliegenden Glasfenster hauptsächlich gegen mechanische Beschädigungen (Hagel, Baumkronengeäst, Taubeneinnistungen etc.). Die Schutzgitter sind einheitlich gestaltet und der jeweiligen Form des Fensters angepasst, wobei jeweils zwei bis zehn aneinandergrenzende Einzelgitter ein ganzes Fenster verblenden. Je nach Fensterform gibt es Rechtecke, Rundbögen und Kreisscheiben.
Es handelt sich um sogenannte Kettenglied-Maschendraht-Gitter, bestehend aus einem feinmaschigen Drahtgeflecht auf einem Rahmen aus Rundeisenstäben, die mit mehreren Rundhaken in der Fensterlaibung montiert sind. Die Gitter sind in einem dunken Farbton gefasst.
Bei den Gittern handelt es sich vermutlich um bauzeitlichen Originalbestand.
ERHALTUNGSZUSTAND
Insbesondere die nord- und ostseitigen Gitter waren in einem schlechten Zustand. Es zeigten sich Ablösungen der Drahtgeflechte sowie Korrosion, deformierte Rahmenformen. Befestigungshaken hatten teilweise keinen Halt mehr. Das Drahtgeflecht war an zahlreichen Stellen losgelöst, die Drahtwickelung abgerissen, die dunkle Farbfassung korrosionsbedingt großflächig desolat.
RESTAURIERUNG
Nach der Demontage wurden die Gitter im Sandstrahlverfahren von Korrosion und Fassungsresten entfernt. Die Strahlmethode wurde dabei dem empfindlichen Drahtgeflecht angepasst. Um ausreichenden Korrosionsschutz zusätzlich zur Beschichtung - insbesondere an den Knotenpunkten des Geflechts - gewährleisten zu können, wurden die Gitter verzinkt. Anschließend wurde jedes einzelne Gitter auf Defekte im Drahtgeflecht kontrolliert, die schadhaften Stellen mit verzinktem Eisendraht instandgesetzt. Größere Fehlstellen wurden mit vorgefertigtem Drahtgeflecht belegt und befestigt.
Bruchstellen im Rahmen wurden verschweißt, wobei das Drahtgeflecht im Bearbeitungsbereich temporär abgenommen wurde.
Gitter, deren Drahtgeflecht zu mehr als 30 % defekt und brüchig war, wurden zur Gänze neu angefertigt. Teilweise waren auch die Rahmen neu anzufertigen.
Von der Montage wurde als Korrosionsschutz beschichtet. Grundierung und Deckbeschichtung wurden jeweils zweifach aufgetragen. Fehlende Haken maßgetreu per Hand nachgeschmiedet und beschichtet.
VON DEN HANDLÄUFEN BIS ZU DEN ZIFFERNBLÄTTERN
Auch bei den eisernen Handläufe, die gebrauchs- und witterungsbedingt stark abgenutzt und verschmitzt waren, waren die Farbfassungen stellenweise bis zum Eisengrund abgescheuert und verschmutzt bzw. inselförmig ausgebrochen, stellenweise schlecht haftend und schollig aufstehend. Die Handläufe wurden demontiert, gereinigt, Farbreste und Korrosion entfernt und ebenfalls jeweils zweimal grundiert und mittels Kunstharzlack gestrichen.
Auch die Ziffernblätter der Turmuhr sowie die Metallbeschläge der Portaltüren an der Westseite sowie der Seiteneingänge wurden restauriert.